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Delivery Hero-Aktie vorbörslich in Rot: Bestellboom beschert hohen Verlust - Übernahme im Blick - finanzen.net

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Delivery Hero hat im ersten Halbjahr operativ und unter dem Strich den endgültigen Zahlen zufolge signifikant den Verlust ausgeweitet. Grund waren erhöhte Kosten, unter anderem coronabedingt - dies hatte der Online-Essens-Lieferdienst bereits im Juli signalisiert. Der Umsatz hat sich im Halbjahr fast verdoppelt. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der Berliner DAX-Konzern, der die Umsatzprognose Ende Juli angehoben hatte.

Der bereinigte operative EBITDA-Verlust weitete sich in den ersten sechs Monaten aus auf 319,8 Millionen Euro von 171,1 Millionen.

Nach Steuern und Dritten betrug der Verlust im fortgeführten Geschäft 443,2 Millionen Euro, mehr als eine Verdoppelung vom vergleichbaren Vorjahreswert von 202,3 Millionen Euro.

Die bereinigte EBITDA-Marge - also das Verhältnis EBITDA zu Umsatz - verbesserte sich allerdings leicht auf minus 28,4 Prozent von minus 29,4 Prozent.

Der Umsatz verdoppelte sich im Halbjahr auf 1,13 Milliarden Euro von 582 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Bruttowarenwert (GMV) - die wichtigste Kenngröße bei Online-Marktplätzen, der auch die Provisionsgebühren beinhaltet - stieg um gut 60 Prozent auf 5,15 (3,19) Milliarden Euro.

Laut Zwischenbericht ergaben sich deutliche Anstiege bei umsatzbezogenen Kosten sowie Aufwendungen für Marketing, IT und allgemeinen Verwaltungskosten.

Ende Juli hatte der Konzern mit dem Trading Statement für das zweite Quartal und der erhöhten Umsatzprognose für das Gesamtjahr signalisiert, dass im Quartal durch Corona-Maßnahmen zusätzliche Kosten entstanden seien. Insgesamt sei das EBITDA im ersten Halbjahr durch diese Kosten um 30 bis 35 Millionen Euro reduziert worden, hatte CEO Niklas Östberg gesagt. Allerdings habe die Region MENA (Nahost und Nordafrika), in der die Kosten hauptsächlich anfielen, im ersten Halbjahr einen Gewinn gemacht.

Laut CEO verlor der Konzern wegen Corona 40 Millionen Bestellungen im ersten Halbjahr, davon 9 Millionen im ersten Quartal.

Zahlen für das zweite Quartal wies der Konzern mit den endgültigen Zahlen im Zwischenbericht nicht aus. Nach den vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz auf 612,1 Millionen Euro von 314,7 Millionen im zweiten Quartal 2019. Der Bruttowarenwert legte zu auf 2,77 (1,68) Milliarden Euro. Die Zahl der Bestellungen verdoppelte sich auf 280,6 Millionen von 144,2 Millionen.

Im zweiten Quartal hat der Konzern vom Gewinn neuer Kunden- und dem Ausbau der Plattform für neue Warengruppen wie Medikamente und Blumen sowie verkürzten Lieferzeiten und anderen Service-Verbesserungen profitiert.

Für das Gesamtjahr rechnet Delivery Hero weiter entsprechend der im Juli erhöhten Umsatzprognose mit 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro. Das Ziel 2020 einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen minus 18 Prozent und minus 14 Prozent sowie die Gewinnziele für die Segmente gelten weiterhin - ebenso wie die Annahme, dass die Corona-Kosten von bis zu 50 Millionen Euro im Segment MENA vom Rest des Konzerns absorbiert und somit nicht den Ausblick belasten würden.

Insgesamt will Delivery Hero 2020 bei den "opportunistischen" Investitionen weiter 150 Millionen Euro einsetzen, davon 20 bis 30 Millionen für den Markteinstieg in Japan, der für das dritte Quartal vorgesehen ist.

Übernahme trotz hohem Verlust

Dennoch setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour in der Welt fort. Der Berliner Online-Essenslieferdienst erwirbt die Online-Lebensmittel-Plattform Instashop, wie der Konzern mitteilte. Die Transaktion bewertet Instashop mit 360 Millionen US-Dollar. Delivery Hero zahlt einen anfänglichen Kaufpreis von etwa 270 Millionen Dollar, plus eine zusätzliche Komponente, "abhängig von Wachstum und Profitabilität des Geschäfts in den kommenden Jahren".

Die seit Juli gültigen Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern mit den endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal.

Instashop, gegründet 2015, ist laut Mitteilung profitabel. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen annualisiert einen Bruttowarenwert (GMV) von 300 Millionen Dollar, rund 330 Prozent mehr als im Vorjahr. Die EBITDA-Marge war positiv.

Instashop ist in fünf Ländern vertreten - den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Bahrain, Ägypten und Libanon. Der Online-Marktplatz ist nach den Angaben ein führender Marktplatz für Lebensmittellieferungen im Nahen Osten und Nordafrika, der mit etwa 1.500 Anbietern zusammen arbeitet und sowohl terminierte als auch On-Demand-Lieferungen im Schnitt innerhalb von 45 Minuten.

Instashop soll als unabhängige Marke unter der derzeitigen Führung weitergeführt werden und soll Delivery Heros Dmarts-Netzwerk in der Region ergänzen. Das Geschäftsmodell von Instashop sei "schnell skalierbar und wirtschaftlich erfolgreich" erwiesen. Derzeit soll Instashop in seinen derzeitigen Märkten wachsen, als Teil der Delivery-Hero-Gruppe aber auch neue Märkte erschließen.

Delivery Hero hatte im Frühjahr angekündigt, künftig bei den "ultraschnellen Bestellungen" zu wachsen, deren Ausführung rund 15 Minuten dauern soll. Dafür dient das Netzwerk von 109 Dmarts, also lokalen Warenhäusern in unmittelbarer Nachbarschaft, in 9 Ländern der Regionen MENA, Asien und Lateinamerika. Nach dem Plänen soll es bis Jahresende weltweit 400 Dmarts geben, sie sollen laut CEO Östberg auch nach Europa kommen.

So reagiert die Delivery Hero-Aktie

Auf der Handelsplattform XETRA gibt die Delivery Hero-Aktie zeitweise um 3 Prozent auf 92,46 Euro nach.

Dow Jones Newswires

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Bildquellen: Delivery Hero




August 27, 2020 at 01:13PM
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