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#GLAMOURtries: Ich habe 7 Tage nur Rot getragen – und das ist passiert - GLAMOUR Germany

ronametro.blogspot.com

Tag 1: Freitag

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© Eva Bareuther

Kleid von Edited, um 50 Euro. Kette von 79 Hour, um 130 Euro. Tasche von Tsa Tsas, um 545 Euro. Flip Flops von Havaianas, um 20Euro 

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© Eva Bareuther

Sonnenbrille von Viu, um 145 Euro

"Was habe ich mir da nur eingebrockt?", ist mein erster Gedanke, als mein Wecker morgens klingelt. Also erst nochmal schlummern. Acht Minuten später hat sich meine Motivation nicht verbessert. 16 Minuten später auch nicht. Na gut, raus aus dem Bett und rein in den ersten Rot-Look. Heute sind nochmal fast 27 Grad und ich wähle ein plissiertes Sommerkleid. Soweit so gut – besonders, da ich erstmal im Homeoffice bin. Ein softer Start also, der mir sehr gelegen kommt: Knallfarben sucht man bei mir ansonsten nämlich eigentlich vergeblich. Ich wäre da eher die Vorsitzende des Fanclubs für neutrale Töne. Schwarz, Weiß, Beige… ach wie werde ich euch diese Woche vermissen. Aber wäre ich auch sonst ein bunter Vogel, wäre das ganze ja auch irgendwie langweilig.

Zum Lunch geht es dann zum ersten Mal raus und ich muss sagen, das rote Kleid, welches sich bis jetzt noch verhältnismäßig dezent angefühlt hat, wird gepaart mit roten Ohrringen, roter Sonnenbrille, roter Tasche und roten Flip Flops (zum Downdressen!) zum wahrhaftigen Stoppschild-Look. Das wird dadurch nicht besser, dass ich zufällig eine Kollegin treffe, die mir freudig zu ruft "ach du leuchtest ja schon von weitem." Anschleichen ist heute wohl nicht drin. Dennoch stelle ich beim Spaziergang durch meinen Kiez zurück nach Hause eine Hypothese auf, die sich in den nächsten (regnerischen) Tagen bestätigen wird: Wenn die Sonne scheint, ist All-Over-Red irgendwie noch am unauffälligsten.

Tag 2: Samstag 

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© Eva Bareuther

Kordhemd von Zara, um 40 Euro. Ringelshirt von Edc by Esprit, um 20 Euro, über zalando.de. Lederhose von H&M, um 250 Euro. Mini-Tasche von Furla, um 195 Euro. Sneakers von Converse, um 70 Euro.

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© Eva Bareuther

Satinierter Blazer mit passenden Bermudas, beides von Zara, um 60 und 40 Euro. Combat Boots: privat. Tasche von Celine, über fashionette.de. Perlen-Earcuff von Eliza Weiss, um 70 Euro

Der Soundtrack für Tag zwei? "The Rain Song" von Led Zeppelin, es regnet Bindfäden. Der Plan für den ersten richtigen Regentag seit langem: Kunst! Auf geht es erst zur "Beyond Faces"-Ausstellung einer ehemaligen Kollegin in der Fürstenstrasse in München, die sich nun voll und ganz ihrer Kunst widmet. Danach ziehen mein Freund und ich noch weiter ins Museum Brandhorst und ich muss sagen: Kunst und Rot vertragen sich gut. Ich hab einen lässigen Look an und fühle mich echt wohl. Gerade da der Materialmix aus Kord und Leder gepaart mit verschieden intensiven Farbtönen beweist, dass Rot zumindest auch Mittellaut sein kann.

Nach dem Hoch folgt das Tief – und mit ihm der erste Schummelversuch. Abends treffe ich mich nämlich mit Freundinnen in der "Supernova"-Trattoria und ich gebe zu: Zum satinierten Bermuda-Suit, mit roter Bag und roten Lippen waren mir gleichfarbige Schuhe zu viel. Ich breche den Rot-Overload also mit schwarzen Combat Boots und nicht nur das. Gerade will ich aus der Wohnungstür, da höre ich hinter mir "was glaubst du eigentlich, was du da tust?!". Ups, da hat mein Freund mich erwischt. Denn ich trage einen klassisch beigen Trenchcoat über den Suit. Shame on me. Zerknirscht tausche ich ihn gegen einen roten Mantel. Und los geht das Kopfkino, dass einen jeder anstarrt… Eins muss man der Signalfarbe lassen: Im Allover-Look ist sie auf jeden Fall eine gute Übung für mehr Selbstvertrauen! Im Restaurant hört das Kopfkino nicht auf, und ich habe das Gefühl, dass mir etliche Augenpaare folgen, als ich zu unserem Tisch laufe. Meine Freundinnen haben aus Solidarität rot geschminkte Lippen (so lieb war das Mädels!) – da sie sonst aber beide Schwarz tragen, fühle ich mich doch wie der Leuchtturm am Tisch. Nach ein paar Minuten verflacht das Gefühl aber und wir haben einen wirklich lustigen Abend mit Pinsa, Tiramisu und Weißwein. Jap, ohne Rotwein, denn irgendwann ist es dann auch mal genug ...

Tag 3: Sonntag 

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© Eva Bareuther

Hose und Jacke von Adidas. Seiden-Scrunchie von Maést, um 25 Euro

Es regnet immer noch. In einem orange-roten Trackingsuit liege ich leicht verkatert auf meiner grauen Couch in meiner sonst eher schwarz-weißen Wohnung (ich sagte doch ich bin kein Farbenmensch!) und schaue Netflix. "Selling Sunset" um genau zu sein, denn Reality TV ist und bleibt mein Guilty Pleasure. Wenn irgendjemand mal nicht bei den Kardashians durchblickt, ich helfe gerne aus. Und hey, damit habe ich meinem Team immerhin schon mal zum Sieg bei einem Pub Quiz verholfen, als es darum ging alle Kinder des Clans aufzuzählen. Heute geht es aber um Maklerinnen und eine taucht in einem knallroten Anzug bei einer Besichtigung auf. "You go sister!" denke ich mir, ihr Gegenüber grüßt sie allerdings vernichtend mit den Worten "Are you married to Santa Clause?". Over and out für heute. 

Tag 4: Montag

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© Eva Bareuther

Crop-Strickjacke von Mango, um 40 Euro. Ribbed-Langarmshirt und -Rock, beides von Edited und um 30 Euro. Sandalen von  Mango, um 50 Euro

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© Eva Bareuther

An meinem dritten Tag ganz in Rot komme ich nicht drumherum mir Gedanken zu machen, für was die Farbe eigentlich steht: Rot verkörpert die Sirenen, die Leidenschaft, den Krieg, die Liebe, die Gefahr, das pulsierende Herz. Es ist die Farbe der Könige und des Teufels. Die der Bräute und der Kämpfer. In der Natur ist sie Warnung und Anziehung zugleich. Kein Wunder also, dass ich das Gefühl habe, dass die Strahlkraft der Farbe von meiner Stimmung abhängig ist - mal fühle ich mich ausgeliefert, da man einfach nicht zu übersehen ist. Jedoch manchmal auch stark und mächtig, gerade weil ich nicht zu übersehen bin. Heute ist es zum Glück letzteres. Auch, da der leicht orangestichige Rotton meines Outfits meiner Sommerhaut wirklich perfekt schmeichelt. Wer eher dunkle Haare und eine helle Haut hat, Stichwort: Schneewittchen-Typ, sollte hingegen besser zu kühleren Tönen mit einem leichten Blaustich greifen. Also, Rot bei der nächsten Shopping-Ekstase nicht direkt verteufeln, sondern einfach ein bisschen rumprobieren, bis du den richtigen Ton für deinen Typen gefunden hast. Und es mag am perfekten Rotton liegen, aber mein Kopfkino meldet sich heute nicht: Es schleicht sich bei mir den ganzen Tag kein unangenehmes Gefühl des Herausstechens ein – besser kann man doch nicht in die neue Woche starten!

Tag 5: Dienstag 

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© Eva Bareuther

Trenchcoat von MM6 Maison Margiela, um 520 Euro, über zalando.de. Leggings mit Schlitz von H&M, um 50 Euro. Sandalen von Aeyde, um 275 Euro. Große Clutch von Tsa Tsas, um 585 Euro. Gliederkette von Nina Kastens, um 260 Euro

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© Eva Bareuther

Nach vier Tagen voller klassischer Lady-in-Red-Looks ist mir heute mal nach etwas Abwechslung zumute. Rot ist ja nicht gleich Rot: Ein bisschen gemischt und schon ergibt es die Farben Rosa und Lila – also haben sie wohl auch eine Daseinsberechtigung in meinem kleinen Experiment. Außerdem gibt das Mixen von verschiedenen Tönen, bei mir klassisches Rot mit kräftigen Rosa, Brombeere und Lavendel, dem Look gleich mehr Tiefe – das gilt für jeden monochromen Look

Heute stehen zwei Termine an, bei denen Jacke (und Maske!) anbleiben. Also kreiere ich meinen Look um einen Hingucker-Trench herum. Übrigens auch ein guter Tipp für "Ich hab nichts zum Anziehen"-Tage. Mit einem Lieblings-Piece anfangen, dann fügt sich der Rest leichter zusammen.

Tag 6: Mittwoch  

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© Eva Bareuther

Poloshirt von Lacoste, um 95 Euro. Plisseerock von Lacoste, um 145 Euro, über zalando.de. Sneakers von Vans, um 64 Euro. Ohrringe von Aeyde, um 145 Euro. Tuch von & Other Stories, um 35 Euro. Tasche von JW Anderson, um 474 Euro, über fashionette.de

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© Eva Bareuther

Kennt einer von euch die grüne Lady? Eine Rentnerin aus Brooklyn mit grünen Haaren, grüner Kleidung, ja sogar einem grünen Haus. Die Lady ist komplett besessen von der Farbe Grün. Ob Leute denken, dass ich ihr jüngeres rotes Pendant bin? Ich glaube die Frau an der Supermarktkasse tut es. Da ich nämlich ungefähr die schlechteste Essensplanerin bin (ich verstehe das Konzept einfach nicht, dass ich heute wissen soll, was ich übermorgen essen will), bin ich beim Edeka meines Vertrauens Stammkundin und ich bin mir sicher heute den ersten verwirrten Blick der Kassiererin bekommen zu haben. Kann natürlich auch nur Kopfkino sein, das funktioniert die letzten Tage ja wunderbar bei mir. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse, außer die Erkenntnis, dass sich Rot in Zoom-Meetings echt gut macht. Man sieht direkt frischer und wacher auf der kleinen Kachel aus. In Zeiten wie diesen, die für viele von uns unter der Woche von Homeoffice und Video Calls geprägt sind ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt!

Tag 7: Donnerstag

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© Eva Bareuther

Kleid von Isabel Marant, um 820Euro, über mytheresa.comPerlen-Earcuff von  Eliza Weiss, um 70 Euro. Satinpumps von Jimmy Choo, um 895 Euro

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© Eva Bareuther

Heute steht ein großes Mode Shooting für die November-Ausgabe an. Schon um 06.15 Uhr geht es für uns los und um diese Uhrzeit muss es für mich vor allem eins sein: bequem. Ich reaktiviere also den Track Suit vom Sonntag und drehe zum Wachwerden "On My Way" von Reo Cragun auf volle Lautstärke – Hip-Hop-Vibes (beim Look und auf den Ohren) haben am frühen Morgen noch nie geschadet. Die Mode, die wir heute fotografieren ist in eher neutralen Tönen gehalten, ich fühle mich also etwas wie "The Flash", da ich in meinem roten Look, die ganze Zeit auf dem Set hin und her flitze. Aber das Gute daran heute nur mit Modeleuten abzuhängen: Sie haben alles schon gesehen – da muss man sich dann doch mehr als Allover-Rot einfallen lassen, um jemanden zu schockieren.

Abends dann das große Rot-Finale: Eine Freundin feiert Geburtstag und ich schlüpfe in ein tolles Kleid von Isabel Marant gepaart mit Pumps von Jimmy Choo, eine Wahl für die ich bei meiner Ankunft viele Komplimente bekomme. Übrigens einer der positiven Nebeneffekte, wenn man auffällt: wenn's gut aussieht, sagen einem das auch viel mehr Leute. Nicht zuletzt deswegen gilt Rot auch als die Farbe, die wie keine andere das Selbstvertrauen im Nu pusht. Ein bisschen unangenehm ist mir das Auffallen dann aber doch noch, weil ich auf den Fotos immer mehr hervorsteche als das Geburtstagskind (was sie zum Glück mit Humor nimmt!), aber hey, geht der grünen Lady und der Frau von Santa Clause sicher auch auf jeder Party so.

Mein Fazit 

Und was bleibt nach einer Woche Rot? Die Erkenntnis, dass neue Trends durchaus Spaß machen können – aber nicht für jeden Etwas sind. Und so bleibt mir die Vorfreude auf meinen Kleiderschrank voller Beige, Schwarz, Weiß … und im Spätsommer mit vorgebräunter Haut ab jetzt sicher auch mal den ein oder anderen Klecks Rot. Auf was ich dann beim Styling achte? Es werden sicher eher dunklere oder gemixte Rottöne als der plakative Stoppschild-Look. Und dann auch nicht Allover sondern mal die Verbindung mit Cremetönen. Nur von der Kombination mit Schwarz über die Accessoires hinaus werde ich auch in Zukunft lieber die Finger lassen – der Look versetzt mich zu sehr in meine Emo-Teenie-Jahre zurück.




September 07, 2020 at 09:30PM
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